10 Gründe für Mischak
Die zentrale Lage innerhalb Deutschlands und Europas sowie unsere mittelständischen Handwerks- und Gewerbebetriebe sind das wesentliche Kapital unseres Landkreises. Schon in den vergangenen Jahren habe ich als Wirtschaftsdezernent viel Wert daraufgelegt, diese Stärken unserer Region zu unterstreichen. Für die heimische Wirtschaft ist die Gewinnung ausreichenden Fachkräftepersonals die größte Her-ausforderung der nächsten Jahre. Oft hängt das weitere Wachstum oder sogar die Zukunft des Unternehmens davon ab, ob ausreichend qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gefunden werden können. Schon in den letzten Jahren haben wir gemeinsam – Wirtschaft und Verwaltung – durch unterschiedliche Modellvorhaben das Ziel der Fachkräftesicherung in den Blick genommen (Ausbildungsmesse, „Check dein Job“, Quabb, OloV, ProABschluss). Diese Anstrengungen müssen wir intensivieren, darüber hinaus aber auch weitere Ideen entwickeln. Insbesondere der Wert der dualen Ausbildung sowie die langfristige Sicherung unserer beiden Berufsschulstandorte liegen mir dabei besonders am Herzen.
Hinzu kommt, dass wir den angestoßenen digitalen Umbau unserer Wirtschaftswelt, aber auch der der Verwaltung, noch besser und schneller gestalten müssen. Die Themen Digitalisierung, Home-Office oder Co-Working-Spaces müssen noch mehr Bestandteile unserer Arbeit sein.
Um unsere eigene finanzielle Handlungsfähigkeit als Landkreis zu stärken, müssen wir dauerhaft bei ausgeglichenen Haushalten bleiben. Dies wird eine große Kraftanstrengung erfordern, denn angesichts stetig wachsender gesetzlicher Aufgaben wurden die finanziellen Spielräume in den letzten beiden Jahren wieder enger. Doch ohne Geld kann nichts gebaut und nichts gefördert werden. Deswegen werde ich mich auch gegenüber dem Land für eine stärkere Gewichtung der Struktur ländlicher Regionen wie dem Vogelsberg einsetzen, die trotz innovativer Unternehmen dauerhaft auf die Mittel des kommunalen Finanzausgleichs angewiesen sein werden.
Beste Rahmenbedingungen für die Bildung unserer Kinder zu garantieren, ist für mich die zentrale Aufgabe des Landkreises. Jedes Kind soll daher eine gute schulische Bildung erhalten. Dazu will ich weiter in die schulische Infrastruktur investieren. Moderne Gebäude - die wenig Energie verbrauchen und zum Lernen und zum Aufenthalt einladen. Digitale Kompetenzen sind heute ebenso wichtig wie Lesen, Rechnen und Schreiben. Konkret geht es um folgende Ziele:
- Investitionen in die 41 Schulstandorte
- Investitionen in die Sportstätten des Kreises
- Ausbau der Nachmittagsbetreuung
- Digitalpakt Schule
- Erhalt der Grundschulstandorte in jeder Kommune
- Stärkung der Berufsschulstandorte in Alsfeld und Lauterbach und Schaffung von Übernachtungsmöglichkeiten für Schülerinnen und Schülern von außerhalb.
Auch die Volkshochschule zählt mit ihrem Angebot für die Erwachsenenbildung zu den Aufgaben einer modernen Kreispolitik. Hier gilt es, die Kurse in der Fläche nicht nur zu erhalten, sondern diese auszubauen.
Die Sicherstellung der gesundheitlichen und pflegerischen Versorgung war bereits in den vergangenen Jahren ein Schwerpunkt meiner Tätigkeit. Insbesondere der Fachkräftebedarf wird auch hier eine enorme Herausforderung darstellen. Daher übernehmen wir als Landkreis schon heute deutlich mehr Verantwortung als gesetzlich vorge-geben. Dies wird mit mir als Landrat auch so bleiben. In einem Flächenkreis mit mittel-großen Städten und kleineren Gemeinden liegt genau hier eine der zentralen Herausforderungen: Die Gesundheit zu erhalten oder wiederherzustellen bedarf einer breiten medizinischen Infrastruktur. Neben den drei Krankenhäusern der Grundversorgung in Alsfeld, Lauterbach und Schotten sind eine gute Versorgung mit Haus- und Fachärzten sowie ambulanten und stationären Pflegediensten unerlässlich. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, werden die folgenden Punkte im Mittelpunkt stehen:
- Neubau des Kreiskrankenhauses in Alsfeld
- Stärkung und Erweiterung des neu geschaffenen MVZ in Grebenhain und Freiensteinau mit der Möglichkeit des Aufbaus weiterer Standorte in der Region
- Sicherung unserer ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen
- Ausbau des Dialogs mit den Apotheken und Hebammen zur langfristigen Sicherstellung der regionalen Versorgung
- Ausbau des Stipendiensystems für junge Medizinerinnen und Mediziner
- Erarbeitung einer Strategie zur Gesundheitsprävention (gesund aufwachsen, gesund leben, gesund älter werden)
- Aufbau und Sicherung einer langfristigen palliativen Versorgung im Kreis (ambulant und stationär)
Eine starke Familie ist Grundlage für unser Leben. Kinder sind unsere Zukunft. Deswegen werde ich auch weiter Familien fördern und unterstützen, wie es mir in meiner Verantwortung als Jugenddezernent bereits seit 2016 wichtig ist. Gerade bei der Kinderbetreuung können wir unsere Anstrengungen noch ausbauen. Es braucht ausreichende Betreuungsplätze für alle Kinder - in Grundschulen, Kitas und bei Tagespfle-gepersonen.
Zentrale Herausforderung für die Region wird auch das Thema der ausreichenden Zurverfügungstellung von Wohnraum sein. Durch die gestiegenen Baupreise und das gestiegen Zinsniveau ist die Bautätigkeit nicht nur im sozialen Wohnungsbau, sondern ganz allgemein im Wohnungsbau stark zurückgegangen. Bezahlbarer Wohnraum wird daher auch im Vogelsbergkreis gesucht. Dieses Thema trifft junge Familien genauso wie ältere Menschen, die vor der Frage des seniorengerechten Wohnens im Alter stehen. Dabei ist die Nachfrage des Wohnens im ländlichen Raum seit einigen Jahren ansteigend. Die Einrichtung eines „Runden Tisches Wohnen“, angestoßen durch die Initiative einiger sozialer Träger, zu dem ich einladen konnte, ist daher ein erster wichtiger Schritt. Der Landkreis allgemein und der Landrat ganz persönlich muss dabei seine Aufgabe als Vermittler unterschiedlicher Interessen wahrnehmen und darüber hinaus konkrete Hilfestellungen geben (beispielsweise beim Denkmalschutz oder bei Wohnbauförderprogrammen).
Mein Ziel ist es, auch künftig allen Menschen soziale Sicherheit zu bieten. Ein beträchtlicher Teil der uns zur Verfügung stehenden Finanzmittel kommt bedürftigen Menschen zugute. Ein wichtiger Beitrag für gesellschaftlichen Zusammenhalt. Neben den gesetzlichen Aufgaben soll das freiwillige Projekt K.U.L.T, das derzeit in Alsfeld läuft, auch auf Lauterbach ausgedehnt werden. Für die Menschen ist es wichtig, einen An-sprechpartner zu haben, der Rat- und Hilfestellung gibt oder auch einmal beim Ausfüllen von Vordrucken hilft.
Der kommunale Behindertenbeauftragte soll auch zukünftig Teil der Kreisverwaltung bleiben, die sich weiterhin ganz im Sinne der Inklusion aufstellen und orientieren muss.
Unsere Seniorinnen und Senioren wünschen sich, möglichst lange ihr Leben selbst bestimmt und unabhängig führen zu können. Dafür braucht es innovative Wohnkonzepte und eine gute, altersgerechte Infrastruktur. Sie sollen auch weiterhin durch einen Beauftragen des Kreisausschusses für ihre Belange vertreten sein.
Spätestens die Geschehnisse im Ahrtal und die zunehmende Zahl an Flächen- und Waldbränden in den letzten Jahren haben uns gezeigt, wie wichtig ein hervorragend aufgestellter Brand- und Katastrophenschutz in einem Landkreis ist. Hinzu kommt, dass wir mit dem Ausbruch des Ukraine-Krieges im vergangenen Jahr auch höhere Anforderungen an die Themen des Zivilschutzes zu stellen haben. Dies wird im Vo-gelsbergkreis im Wesentlichen ausschließlich durch ehrenamtlich Tätige in den Freiwilligen Feuerwehren und weiteren Hilfsorganisationen wie THW, DRK, Maltesern, Johannitern und vielen anderen geleistet. Diese Menschen haben sich in den vergangenen Jahren immer wieder als „Problemlöser“ erwiesen. Sie bei ihren Diensten für die Gesellschaft bestmöglich zu unterstützen, muss Aufgabe der Landkreisverwaltung sein. In diesem Sinne verstehe ich auch die Rolle des Landrates des Vogelsbergkreises, in dessen Zuständigkeit auch die Verantwortung für diese Themen zu sehen ist. Neben dem wei-teren Aufbau eines zentralen Gefahrenabwehrzentrums in Alsfeld steht dabei auch die Sicherung und Erneuerung unserer Rettungs- und Notarztstandorte auf der Agenda. Aus meiner Sicht muss mit den Städten und Gemeinden auch über ein kreisweites Konzept zur Personalgewinnung gesprochen werden. Es gilt, Kinder und Jugendliche verstärkt für das Thema Brandschutz zu sensibilisieren, durch Brandschutzerziehung in den Kitas und der Verankerung des Themas in den Schulen. An vielen Stellen klappt dies bereits sehr erfolgreich, so dass die Kommunen auch untereinander profitieren können.
Eine Aufklärungs- und Informationskampagne zur (Wieder-) Stärkung der Selbsthilfefähigkeit und der Eigenverantwortung der Bevölkerung kann zudem wichtige Ressourcen schonen. Ein breites Basiswissen sowie gute Selbstvorsorge können sowohl die Rettungsdienste von Nicht-Notfällen entlasten, als auch im Brand- Katastrophenfall Leben retten (wie z.B. Rauchmelder warten, Trinkwasser bevorraten, Sirenensignale kennen und entsprechend handeln können usw.).
Sport ist auf vielen Ebenen sehr wichtig – auch für mich persönlich: Ich habe über 15 Jahre Leichtathletik im Verein betrieben. Vereinssport bietet Bewegung, fördert die Gesundheit und festigt gute Routinen. Aber Vereine sind viel mehr: Sie sind Orte des Zusammenkommens und des Zusammenhalts. Sie sind Pfeiler unserer Gesellschaft: sie stärken Kinder, schaffen Heimat und verbinden, unabhängig von Herkunft oder Kontostand.
Es besteht kein Zweifel daran, dass der Vogelsbergkreis starker und verlässlicher Partner der Vereine, Verbände und Organisationen ist. Das wird mit mir auch in Zukunft so bleiben. Daher setze ich mich dafür ein, dass wir weiterhin Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement unterstützen und fördern. Das fängt bei der kostenlosen Bereitstellung der kreiseigenen Sportstätten an, geht über die Ehrenamtskarten weiter bis hin zu den direkten Förderungen im sportlichen, kulturellen und sozialen Bereich. Unter meiner Verantwortung werden die Fachstellen Ehrenamt auf der einen Seite und Sport- und Bewegungsförderung auf der anderen Seite ihren Platz in der Verwaltung behalten. Auch die Sportförderung wird nach Überarbeitung der entsprechenden Richtlinie ein zentraler Bestandteil des kreiseigenen Engagements bleiben.
Bereits in den vergangenen Jahren war es mir wichtig, dass auch die Kultur wieder eine Stimme in der Verwaltung bekommt. Deswegen haben wir die Stelle einer Kulturbeauftragten geschaffen und einen Verein für Kulturförderung im Vogelsbergkreis gegründet, dessen Vorsitz ich übernommen habe. Mit der Durchführung der Vulkan-sommer und des Projekts TRAFO hat der Landkreis wichtige Impulse für die Förderung der Kultur gesetzt. Ich setze mich sehr gerne dafür ein, diese Unterstützung in personeller als auch finanzieller Hinsicht zu verstetigen, um den vielen Vereinen und Kulturschaffenden in der Region Unterstützung zukommen zu lassen und dadurch den Landkreis noch lebens- und liebenswerter, bunter und vielfältiger zu machen.
Neben dieser direkten Unterstützung ist es mir ein wichtiges Anliegen, auch immer wieder bei Veranstaltungen unserer vielen Vereine und Organisationen persönlich vor Ort zu sein, um auch so den Dank, die Anerkennung und die Wertschätzung auszudrücken, denn ehrenamtliches Engagement hält unsere Gesellschaft zusammen.
Für eine zukunftsfähige Mobilität braucht es in ländlichen Regionen einen klugen Mix, der gute Straßen für das Auto und den Individualverkehr genauso beinhaltet wie attraktive, realitätsnahe Alternativen dazu. Wir brauchen optimale Busverbindungen, angepasst an die Bedarfe der Fahrgäste, sanierte und sichere Straßen, ebenso wie innovative Konzepte des sog. „On-demand-Verkehres“ (flexible Verkehre auf Abruf). Wichtig ist es dabei, die zur Verfügung stehenden Mittel für den ÖPNV auch wirklich ziel- und bedarfsgerecht einzusetzen. Insbesondere beim „Rückgrat“ des ÖPNV im Landkreis, der Vogelsbergbahn, können wir besser und schneller werden, vor allen Dingen im Hinblick auf die Anbindungen in Richtung des Rhein-Main-Gebietes. Hier will ich mich dafür einsetzen, dass auf Basis der begonnenen Untersuchungen diese Verbesserungen zügig umgesetzt werden.
Zusammen mit dem Ausbau von Radwegekonzepten können wir so einen zukunftsfähigen Mobilitätsmix für unseren Kreis entwickeln.
Als Kreisstraßendezernent war es mir seit 2016 wichtig, dass wir die rund 300km Kreisstraßen konsequent sanieren und dabei nie außer Acht lassen, dass dies bedarfsgerecht geschieht und wir die Mittel, die wir einsetzen, vor allen Dingen dort wirken lassen, wo viel gefahren wird. Diese Kreisstraßenprogramme werde ich als Landrat daher weiterführen.
Vom ersten Tag meines Amtsantritts als Erster Kreisbeigeordneter an habe ich die heimische Landwirtschaft als Partner für viele Fragen rund um Natur und Landschaftspflege verstanden. Vor dem Hintergrund der vielfältigen Auflagen (Dünge-VO, Pflanzenschutz-VO, Tierwohl,…), die unsere Landwirte zu erfüllen haben, wird häufig verkannt, dass sie verlässliche Rahmenbedingungen benötigen, um ihren Wirtschaftsbetrieb solide führen zu können. Neben einer zielgerichteten Förderpolitik ist mir dabei der Erhalt land- und forstwirtschaftlicher Nutzflächen zur Nahrungs- und Energiegewinnung wichtig. Dies kann nur durch eine einkommensstarke Landwirtschaft gelingen. Angesichts der Abhängigkeit von anderen Ländern, die für unser Land in zahlreichen Versorgungsfragen besteht, müssen wir alles dafür tun, dass auch in Zukunft Lebensmittel in unserer Region erzeugt werden können. Deswegen ist es mir ein großes Anliegen, dass unsere Landwirtschaftsbetriebe seitens der Kreisverwal-tung die größtmögliche Unterstützung und Beratung erfahren, und dies unabhängig von der Frage, ob es sich um konventionell oder ökologisch arbeitende Betriebe handelt. Schon heute werden fast 25 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen im Kreis ökologisch bewirtschaftet. Die Einstufung als ökologische Modellregion gehört dabei genauso zu den Errungenschaften der letzten Jahre wie der Aufbau unserer Regio-nalmarke „Vogelsberger Originale“.
Unser Landkreis ist bereits heute beim Ausbau erneuerbarer Energien auf dem Spitzenplatz in Hessen. Mehr als 270 Windkraftanlagen sind im Vogelsbergkreis bereits in Betrieb oder befinden sich gerade im Bau. Zusätzlich erzeugen wir auf rund 90 ha Freifläche und mehreren tausend Dächern Solarstrom, haben im Kreisgebiet 16 Biogasanlagen und 2 Wasserkraftwerke. All das reicht aus, um rein rechnerisch alle privaten Haushalte in unserem Kreisgebiet mit Strom aus erneuerbaren Energien zu versorgen. Aber das ist für mich nur ein Zwischenschritt: In den kommenden Jahren geht es durch einen weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien darum, die Versorgungs-sicherheit und die Unabhängigkeit für unseren Landkreis weiter zu erhöhen – gerade auch, um den Wirtschaftsstandort durch eine verlässliche Energieversorgung weiter zu stärken. Im Hinblick auf den Flächenverbrauch halte ich dabei im Hinblick auf die Stromerzeugung aus PV-Anlagen zunächst die Nutzung vorhandener Dachflächen und Brachflächen für vordringlich. Modellprojekte, bei denen beispielsweise mit Windkraft durch Elektrolyse Wasserstoff erzeugt wird, sind ein weiterer Schritt im Rahmen der Vorreiterrolle, die der Vogelsbergkreis einnimmt.
Mein Antrieb ist meine Verbundenheit zur Heimat. Weil ich seit 7 Jahren als Vize-Landrat bereits Erfahrungen gewonnen und Verantwortung übernommen habe.